Johannes Waldburgers Appenzellerhäuser
Der Architekt Johannes Waldburger hat das Appenzellerland mit seinen Bauten während mehr als 30 Jahren geprägt. Konsequent orientierte er sich an den traditionellen Gebäuden der Region und entwickelte diese auf bemerkenswerte Art und Weise mit zeitgenössischen Materialien und Konstruktionsmethoden weiter. Sein Werk umfasst über 60 Bauten unterschiedlichster Typologien. Diese Website ermöglicht einen Einblick in sein Schaffen. Sie ist als Archiv zu verstehen und versammelt Baueingabepläne, aktuelle Fotografien sowie Hintergrundinformationen.
Schulhaus Saien 961 Urnäsch 1932
Turnhalle Feld Urnäsch 1937
Pferdestallung Bischofszellerstrasse 15 Gossau 1943
Soldatenstube Kasernenstrasse 44a Herisau 1945
Doppeleinfamilienhaus Kasernenstrasse 46/48 Herisau 1945
Doppeleinfamilienhaus Kasernenstrasse 50/52 Herisau 1945
Holzlagerschuppen Kasernenstrasse 68 Herisau 1945
Um-Aufbau Fabrikgebäude Nieschbergstrasse 15 Herisau 1946
Schulhaus Moos 2919 Herisau 1947
Wohnhaus Geren 25 Schwellbrunn 1949
Umbau Evang. Kirche Dorf 1 Schwellbrunn 1950
Einfamilienhaus Wilenstrasse 21 St.Gallen 1950
Kinderheim Wiesen 2479 Herisau 1951
Zweifamilienhäuser Haldenweg 6 Herisau ca. 1950
Einfamilienhaus Speicherstrasse 51 Teufen 1950
Schulhaus Weiher 96 Schwellbrunn 1952
Einfamilienhaus mit Käsekeller Gaiserau 35 Gais 1952
Schulhaus und Turnhalle Friedberg Wolfhalden
Doppeleinfamilienhaus Battenhusstrasse 13 Lustmühle 1952
Wohnhaus mit Büro Huebstrasse 31 Herisau 1952
Einfamilienhäuser Alpsteinstrasse 87 b/c Herisau 1953
Umbau Garage Speicherstrasse 60a Teufen 1953
Einfamilienhäuser Strahlholz 1028 Gais ca. 1953
Mehrfamilienhäuser Im Spitz 6/8 Wallisellen 1953
Einfamilienhaus Gossauerstrasse 125 Herisau 1953
Umbau Malergeschäft Schwellbrunnerstrasse 40 Herisau 1953
Hotel Rebstock Neue Steig 2 Herisau 1954
Mehrfamilienhaus Kasernenstrasse 54 Herisau 1954
Mehrfamilienhaus Kasernenstrasse 56 Herisau 1954
Mehrfamilienhaus Kasernenstrasse 58 Herisau 1954
Einfamilienhaus Speicherstrasse 52 Teufen 1955
Einfamilienhaus Bleichestrasse 1 Herisau 1955
Einfamilienhaus Speicherstrasse 1536 Teufen 1956
Einfamilienhaus Bleichestrasse 5 Herisau 1956
Einfamilienhaus Bleichestrasse 7 Herisau 1956
Einfamilienhaus Bleichestrasse 3 Herisau 1956
Einfamilienhaus Obere Sonnenbergstrasse 6 Herisau 1956
Turnhalle Zung Gais 1957
Umbau Stickereigebäude Zelg Wolfhalden 1957
Turmanbau Ergeten 2724 Herisau 1957
Mehrfamilienhäuser Bubental 1/3 Wallisellen 1959
Turnhalle Werdenweg 3 Teufen 1959
Doppeleinfamilienhaus Bleichestrasse 2 Herisau 1959
Mehrfamilienhäuser Mardeläckerstrasse 12-16 Untersiggenthal 1959
Altersheim Gäbrisstrasse 18 Gais 1960
Bergrestaurant Säntis (abgebrochen) Hundwil 1960
Berghotel Restaurant Hundwil Schwägalp ca. 1960
Renovation Wohnhaus Strahlholz Gais 1961
Lehrheim Mazdaznan Huebstrasse 29 Herisau 1962
Verbindungsbau Krankenhaus Rotenwies 26 Gais 1962
Mehrzweckgebäude Dorf 49 Reute 1963
Mehrzweckgebäude Unterdorf Schönengrund 1964
Umbau Bad Sonder 541 Teufen 1978
Aufstockung Zimmereigebäude Strahlholz Gais
Wohnhaus Geren 27 Schwellbrunn
Mehrfamilienhaus Appenzellerstrasse 6 Gais
Turmanbau und -aufstockung Strahlholz Gais
Kasernenküche Kasernenstrasse 45 Herisau
Impressum
Diese Website wurde durch die Johannes Waldburger-Stiftung und die Kantonale Denkmalpflege finanziell unterstützt.
Projektidee: Fredi Altherr, Kantonaler Denkmalpfleger Appenzell Ausserrhoden
Konzept und Umsetzung: Rahel Lämmler, Architektin Zürich und Herisau
Gestaltung:
Karin Schiesser, Zürich
Programmierung:
Platzhalter GmbH, Ornella Groebli, Chris Würsch
Fotografien Panorama: Ueli Alder, Zürich
Montage Panorama:
Karin Schiesser, Zürich
Fotografien und Recherchen Objekte : Sandra Holenstein und Dario Binotto, Praktikum Kantonale Denkmalpflege Appenzell Ausserrhoden
Texte: Sandra Holenstein, Rahel Lämmler, Fredi Altherr
Lektorat: Maria Nänny, Zürich und Bühler
Diese Website wurde nach dem aktuellsten Wissensstand erstellt.
© 2013 Kantonale Denkmalpflege Appenzell Ausserrhoden
Quellennachweis
Fotografien Homepage: Ueli Alder, Zürich
zeitgenössische Fotografien: Kantonale Denkmalpflege Appenzell Ausserrhoden
Postkarten: Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden
Baueingabepläne: jeweilige Gemeinde
Pläne und Fotografien Wohnüberbauung Bubental und Kasernenstrasse in Herisau: Johannes Waldburger-Stiftung
Pläne Restaurant, Hotel Schwägalp: RGP3 Architekten, Säntis-Schwebebahn AG
Ueli Lindt: Otto Glaus, Architekt, Birkhäuser Verlag 1995
Karl Jost: Hans Fischli – Architekt, Maler, Bildhauer, Verlag gta 1992
Isabell Hermann: Die Bauernhäuser beider Appenzell, Schweizerische Gesellschaft für Volkskunde, Appenzeller Verlag Herisau 2004
Sonderdruck aus "Appenzellische Jahrbücher 1989", 117. Heft. Trogen, Verlag Schläpfer & Co.,1990
Dank an
Stiftungsrat Johannes Waldburger-Stiftung
Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden: Heidi Eisenhut
Staatsarchiv Herisau: Dr. Peter Witschi, Renate Bieg
Gemeinden Herisau, Urnäsch, Schwellbrunn, Teufen, Gais, Wolfhalden, Hundwil, Reute, Schönengrund, Grub, Gossau, Wallisellen, St.Gallen
Ueli Alder, Fotograf, Zürich
Säntis-Schwebebahn AG: Bruno Vattioni
RGP3 Architekten, Herisau: Flurin Davatz
Thomas Fuchs, Herisau
Paul Knill, Herisau
Guido Koller, Gais
Paul Knill Senior, Willi Knellwolf, Frieda Kuster Herisau
Wettbewerb „Waldburger 2015"
Im Rahmen der Weiterentwicklung der Website www.johanneswaldburger.ch wurde ein Gestaltungs-Wettbewerb ausgeschrieben.
Die Denkmalpflege Appenzell Ausserrhoden lud die Schüler und Schülerinnen der Kantonsschule Trogen zur Teilnahme ein.
Die Aufgabe bestand darin, ein Gebäude des Architekten Johannes Waldburger in künstlerisch-gestalterischer Form zu portraitieren.
Bei der Wahl der Medien gab es keine Vorgabe. Eingereicht wurden 7 Arbeiten unterschiedlichster Techniken:
von einem Roadmovie über ein Aquarell bis zu Architekturmodellen.
Die Schülerinnen und Schüler haben Ihr Werk ausserhalb des Unterrichts und ohne Begleitung angefertigt.
Die Jury, bestehend aus Fredi Altherr, Denkmalpfleger Appenzell Ausserrhoden, Nina Trüssel,
Lehrperson Kantonsschule Trogen und Rahel Lämmler, Architektin, lobt die Sorgfalt aller Arbeiten und ist beeindruckt
von der Vielfalt der Eingaben. Für die Beurteilung hat das Gremium folgende Kriterien festgelegt: Interpretation des
Bauwerks (doppelte Gewichtung), Originalität/Umsetzung/Technik und Werkverständnis/Sorgfalt.
Für die beiden besten Arbeiten wurde am Mittwoch, 27. Januar 2016 in einem festlichen Rahmen an der Kantonsschule
Trogen ein Preisgeld von je 250.- CHF überreicht. Dieses wurde von der Johannes Waldburger-Stiftung zur Verfügung gestellt.
Bertsch Elias
Bertsch Elias
Bertsch Elias
Technik: Roadmovie, Bleistiftzeichnung
Vorlage Gebäude von J. Waldburger: Alterszentrum Gäbrisstrasse, Gais
Interpretation:
Die Auseinandersetzung mit einem Werk Waldburgers über das Medium Film ist durchaus reizvoll. In der vorliegenden
Arbeit stand die Selbsterfahrung bei der Annäherung an das Bauwerk im Vordergrund. Die resultierende Interaktion
zwischen Waldburgers Werk und der dokumentierten Anreise per Velo wird dabei jedoch für die Jury nicht ersichtlich.
Originalität/Umsetzung/Technik:
Die Annäherung an das Zielobjekt durch die Dokumentation der Fahrrad-Fahrt per Head-Set-Camera ist erfrischend und originell.
Auch die musikalische Begleitung zeugt von einer sorgfältigen Arbeitsweise. Die Architektur von JW bleibt allerdings weit im Hintergrund,
so dass der Inhalt des Films auf die Selbstinszenierung reduziert wird. Die Abbildung des Alterszentrums Gäbrisstrasse mit der
gewählten Technik der Bleistiftzeichnung hilft für das Verständnis der gesamten Arbeit nur bedingt.
Werkverständnis/Sorgfalt:
Der Autor hat die wesentlichsten Elemente der Gebäude erfasst. Die grosse Distanz zum Bauwerk hat eine differenzierte Auseinandersetzung
mit dem Wesen/Charakter der Gebäude verunmöglicht, was sich in der Unschärfe der Bleistiftzeichnung widerspiegelt.
Bielmann Tanja
Bielmann Tanja
Technik: Wasserfarbe, Leim
Vorlage Gebäude von J. Waldburger: Schulhaus Moos, Herisau
Interpretation:
Dieser Beitrag beweist, dass sich ein Bauwerk von Waldburger mit wenigen Mitteln erfassen lässt.
Originalität/Umsetzung/Technik:
Die Autorin hat eine aussergewöhnliche Technik gewählt: Mit Weissleim zeichnet sie die Konturen des Volumens sowie die
Fassadengliederung mit den Bandfenstern. Die Färbung des Gebäudes mit allerlei Farben lässt vermuten, dass sie sich
den im Originalton weissen Baukörper vielleicht etwas farbenfroher wünscht. Oder handelt es sich um ihre Sicht der
Farben des Appenzellerlandes?
Werkverständnis/Sorgfalt:
Die Jury lobt den Mut der Autorin, diese gewagte Arbeit eingereicht zu haben. Der Einbezug der Umgebung ist bemerkenswert,
sind doch die meisten Bauwerke von Waldburger sorgfältig in der Topografie verankert.
Festini Laura / Schantong Miriam
Festini Laura / Schantong Miriam
Festini Laura / Schantong Miriam
Technik: Karton, Papier, Wasserfarbe, Draht, div. Materialien
Vorlage Gebäude von J. Waldburger: Schulhaus Friedberg, Wolfhalden
Interpretation:
Das Modell der Turnhalle und des Schulhaus’ Friedberg in Wolfhalden überzeugt die Jurymitglieder aufgrund der Präzision
und der Liebe zum Detail. Die Autorinnen haben genau beobachtet, waren neugierig und haben alle Oberflächen und Materialien
(möglichst) naturgetreu nachgebildet. Die abstrahierten Fassaden überzeugen ebenso wie der Ausbau des Innenlebens:
Wandtafel und Stuhlreihen mit Tischen und sogar Vorhängen erzeugen eine stimmige Atmosphäre.
Originalität/Umsetzung/Technik:
Der konzeptionelle Einsatz der Materialien ist überzeugend gewählt. Die Jury lobt die Autorinnen, dass sie keinen Aufwand gescheut
haben und ihre Aufmerksamkeit bis auf die Dachziegel richteten.
Werkverständnis/Sorgfalt:
Die präzise Beobachtung des Bauwerks und Umsetzung auf ein Architekturmodell ist sehr beachtlich. Es ist ein stimmiger Gesamteindruck
entstanden, die Jury hätte sich jedoch bei der Umsetzung etwas mehr Mut hinsichtlich der Neuinterpretation gewünscht.
Forrer Lukas
Forrer Lukas
Technik: Sperrholz, Wasserfarbe
Vorlage Gebäude von J. Waldburger: Kinderheim Wiesen, Herisau
Interpretation:
Die Schliessung von zwei Fassaden bzw. der Verzicht auf die Anfertigung aller Fassaden kann von der Jury nachvollzogen werden.
Der Einblick in die Wohnungen ermöglicht den Betrachtenden ein komplettes Bild dieses Bauwerks.
Originalität/Umsetzung/Technik:
Die Jury lobt den Mut des Autors, sich der Herausforderung zu stellen, ein Architekturmodell anzufertigen. Die gewählte Technik
erfordert viel Kenntnis im Umgang mit dem Material. Die Verarbeitung von Sperrholz setzt geeignete Werkzeuge voraus.
Der unpräzise Modellbau lenkt von der eigentlichen Schönheit des Objektes etwas ab.
Werkverständnis/Sorgfalt:
Die Hauptfassade wird von horizontalen und engmaschigen vertikalen Linien dominiert. Dadurch werden die sehr schmalen Fenster betont
und ein charakteristisch weit von Waldburgers Werk entferntes Gebäude abgebildet. Es entsteht ein falscher Gesamteindruck.
Ob es sich hier vielleicht um eine Umwandlung in einen Ständerbau handelt?
Sina Germann
Sina Germann
Technik: Zentangle
Vorlage Gebäude von J. Waldburger: Kinderheim Wiesen, Herisau
Interpretation:
Die Autorin hat die Hauptmerkmale des Kinderheims nicht nur verstanden, sondern auch auf eigenwillige Art und Weise gekonnt
neu interpretiert. So sind die Bandfenster klar erkennbar, die Täferfelder differenziert behandelt, sie rhythmisieren das Raster
in der Vertikalen.
Originalität/Umsetzung/Technik:
Die gewählte sehr ansprechende Technik Zentangle transferiert den Ausdruck des Gebäudes aus den 50-Jahren in die heutige Zeit.
Für die Fassadengliederung werden geometrisierte additive Muster gewählt, für die Umgebungsgestaltung sind es freiere Formen,
die einen floralen Ausdruck erzeugen.
Werkverständnis/Sorgfalt:
Mit viel Liebe zum Detail ist es der Autorin gelungen, das Bauwerk vielfältig in einen zeitgenössischen Kontext zu setzen.
Die Nebenfassade wird als gewobene Struktur dargestellt, wohl ein direkter Bezug zur textilen Vergangenheit und deren Einfluss
auf die Häuser der Region.
Die Jury zeichnet die Autorin für diese eindrückliche Arbeit mit 250.- CHF aus.
Meili Lukas
Meili Lukas
Technik: Collage aus Fotografien, farbig
Vorlage Gebäude von J. Waldburger: Strahlholz, Gais
Interpretation:
Dieser Beitrag überrascht. Ist er im ersten Moment nicht zugänglich und fassbar, entpuppt er sich bei näherer Betrachtung als
komplexe Komposition. Die wesentlichen Elemente der Arbeiterhäuser im Strahlholz sind mittels streifenförmiger Anordnung auf abstrakte
Art und Weise neu zu einander in Beziehung gebracht.
Originalität/Umsetzung/Technik:
Die gewählte Technik ist überzeugend, erfasst die Fotografie schonungslos jedes Detail und vermag gleichzeitig den Effekt einer
ästhetisch reizvollen Collage zu erzeugen.
Werkverständnis/Sorgfalt:
Das Nebeneinander von Abstraktion und Präzision erzeugt eine Spannung, die eine tiefe vielschichtige Lesbarkeit zulässt. Die typische
horizontale Gliederung ist deutlich erkennbar, ebenso die Rhythmisierung durch die Täferfelder. Die spielerische (seitlich und frontale)
Sicht auf die Dachziegel weist auf die Bedeutung und Dominanz des Daches hin.
Die Jury zeichnet den Autor für diese überraschende Arbeit mit 250.- CHF aus.
Soldja Tamara
Soldja Tamara
Technik: Farbstift
Vorlage Gebäude von J. Waldburger: Kinderheim Wiesen, Herisau
Interpretation:
Die Intergration des Appenzeller Bärs auf der Hauptfassade weist auf die Verortung des Bauwerks hin. Oder er kann als Hinweis auf Waldburgers
hauptsächliches Schaffen im Appenzellerland (AR) verstanden werden. Die Fassade als Trägerin von Symbolen kann von der Jury nachvollzogen werden.
Originalität/Umsetzung/Technik:
Die Autorin hat sich die Freiheit genommen, die Täferfelder zu dekorieren. Zudem hat sie das Sockelgeschoss mit Kindergraffitti angereichert,
die damit einen direkten Bezug zur ursprünglichen Nutzung als Kinderheim herstellen.
Werkverständnis/Sorgfalt:
Die Autorin hat das Kinderheim Wiesen genau analysiert: Die wesentlichen Grundzüge, wie die strenge Fassadengliederung, hat sie erfasst und in
abstrahierter Form wiedergegeben. Die Auseinandersetzung mit der Umgebungsgestaltung weist auf eine differenzierte Betrachtung hin und wird von der Jury begrüsst.